Freitag, 29. Mai 2015

Tag 280 - 284: Memorial Day und stürmischer Donnerstag

Ich habt schon gelesen, dass verlängertes Wochenende angesagt war, und zwar war Memorial Day. Memorial Day dient dazu, um an alle Kriege und Veteranen und so weiter zu erinnern. In ungefähr jedem Ort gab es eine Parade und überall waren USA Flaggen. Ich hab die Chance genutzt und ausgeschlafen. J.(HM) und Dad hatten (wie alle anderen auch) frei und ich hatte von daher auch einen extra freien Tag. Es war in Deutschland Pfingstmontag und deswegen hat es sich angeboten mit meinen Eltern und meinem Schwesterle zu skypen, was wir dann auch ausführlich gemacht haben. War cool und hat gut getan. Den restlichen Tag hab ich entspannt und nicht viel weiter gemacht außer ein paar Videos auf Youtube zu schauen und einfach rumzuhängen. Das kann so gut tun sag ich euch.
Bei gutem Wetter ist das Trampolin wieder
Mode - let's get bouncy! :D
Am Dienstag war wieder normaler Arbeitsalltag angesagt. Frühs lief das auch alles soweit ganz gut. Nachmittags gab es ein wenig Zonk weil M.(10) wie immer keinen Bock auf Softball hatte, aber am Ende ist sie trotzdem gegangen. Mit G.(8) war ich außerdem beim Lake Club um ihn für Schwimmen und "Turmspringen" einzuschreiben und eine entsprechende Badehose anzuprobieren und zu bestellen. G. hatte nicht so richtig Bock auf die Sommeraktivitäten, aber wenn der Junge nicht ausgelastet ist in den Ferien werd ich wahnsinnig - also freundlich bestimmt dafür gesorgt dass er überall selbst seinen Namen einträgt. Das war dann auch alles flott erledigt und wir konnten zu M.'s Softball Training gehen und dort rumhängen, bis es vorbei war. Das hat wieder ewig gedauert, aber abends waren wir dann zügig mit allem und pünktlich fertig.
Auch am Mittwoch sollte M. Softball haben, aber da hat sich sich total geweigert, den Mommy Joker gezogen und konnte es am Ende ausfallen lassen. Ich find diese Inkonsequenz ja nicht besonders förderlich aber gut. Sind nicht meine Kinder und ich kann am Ende auch nur das machen, was J. mit mir und M. abspricht.
Die zwei wollten dann unbedingt zum Dinner ausgehen, aber da M. Softball ausfallen lassen hat war die Bedingung, dass sie erst duschen und alle Hausaufgaben fertig haben bevor wir losfahren. Das hat gut geklappt und wir waren schließlich in Stamford essen.
Donnerstag morgen hatte ich schon ein ungutes Gefühl beim Aufstehen. Keine Ahnung, irgendwas war einfach komisch. Ich hab dann wie immer Dad zum Zug gefahren und war danach noch fix was kleines an Lebensmitteln einkaufen. Als ich in der Garage aus dem Auto ausgestiegen bin ist mir das Handy aus der Tasche gerutscht und anhand des ekelhaften Geräusches das es beim Aufprall gab konnte ich erahnen, was mich beim Blick auf den Bildschirm erwartete: Ich hatte mir erfolgreich eine Spider- App aufs iPhone geladen. (Für alle die nicht wissen was das ist: Bildschirm gesplittert - und zwar richtig schön.) Ich hab nur geseufzt und bei J. gebeichtet - Zum Glück hat das Handy noch einwandfrei funktioniert, nur der Screen war eben gesplittert, und das dann noch so, dass immer wieder kleine Glasstücke raus kamen. War also beim benutzen eher unbequem. Jedenfalls hab ich J. und Dad bescheid gegeben um den weiteren Weg bei diesem Fall herauszubekommen. In der Zwischenzeit kam G. aus der Schule wieder, M. hatte Chor.
Jetzt wird es etwas komplizierter.
G. hat sich nach einer kurzen Ruhepause fertig gemacht für Soccer, wo ich ihn dann abgesetzt habe. Ich hatte die sich gefährlich auftürmenden Wolken im Auge und glaubte, entfernt Donner zu hören - schien aber alles gut zu sein. Dann bin ich los, um M. vom Chor abzuholen. Die aber erstmal zu finden, war ein kleines Drama weil sie die Jahresabschlussparty hatten und deswegen woanders waren als gewöhnlich. Ich war dann länger dort als gedacht weil sie sich nicht ausgemehrt hat und hab am Ende ziemlichen Druck gemacht wir müssten gehen, weil ich mein Handy zur Reparatur schaffen müsste. Sie hat mich ausgelacht, wie ich denn auf die Reihe bekommen hätte mein Telefon zu crashen - ich bin gespannt wie lange ihr Handy überlebt wenn sie bald eins bekommt!
Ich hab sie dann zuhause abgesetzt und bin los, um mein Handy zur Reparatur zu schaffen. Auf dem Weg dahin hab ich gesehen, dass die Wolken nicht mehr nur aufgetürmt, sondern inzwischen Dunkelschwarz und gefährlich laut waren. Gerade denk ich noch darüber nach, zack, kommt ein riesen Blitz aus der Wolke geschossen. Mist. Handy abgeliefert, heim, auf M.'s iPod geguckt ob's was neues gibt: Jep, J. hat geschrieben und mich gebeten, G. vom Soccer abzuholen weil es einen Sturm gibt. Wieder los, auf dem Weg hat es angefangen wie aus Kübeln zu schütten und fürchterlich zu gewittern. Ich hab innerlich sämtliche Schimpfworte runtergrattert die ich kannte und da ich zwei Sprachen beherrsche waren das eine ganze Menge. Am Soccerfeld angekommen konnte man keine fünf Meter klar gucken vor Regen und Donner und Blitz waren gefährlich kurz hintereinander zu hören/sehen. Außerdem war ungefähr kein Schwein mehr da. Ich bin leicht verzweifelt, bin um jedes Auto herumgefahren um herauszufinden ob G. in einem von den Autos mit Freunden untergekommen ist - Fehlanzeige. Schließlich bin ich Für zwei Sekunden aus dem Auto raus um einen Coach zu fragen ob noch irgendwer da ist - Fehlanzeige Teil zwei. Dafür war ich komplett durchnässt. Ich bin dann auch noch in die Schule rein, um dort nachzusehen; Bis auf endgültige Durchnässung hat das aber auch nichts gebracht. Schließlich bin ich ohne G. wieder heim und hab M. gefragt ob er zuhause wäre. Fehlanzeige Teil vier. Leicht verzweifelt hab ich ihren iPod gecheckt, weil mein Handy ja zur Reparatur war. Darauf hab ich dann gesehen, dass G. sicher bei einem Freund untergekommen war. Mir ist ein Gebirge vom Herzen gefallen und ich bin wieder los, um ihn dort abzuholen. Auf dem Weg hat der Sturm weiter gewütet und ca. 100 Meter neben mir ist erstmal gemütlich ein Blitz eingeschlagen - Ich war im Auto ja sicher, aber Spaß gemacht hat das keinen. Wirklich nicht. Am Ende hat sich herausgestellt, dass die Straße wo ich rein musste um G. abzuholen von einem abgeknickten riesigen Ast blockiert war und ich von keiner Seite da ran konnte. Ich bin mal wieder verzweifelt umgekehrt und hab erstmal mein Telefon abgeholt, um mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. Es war astrein repariert und ich war 75$ ärmer. Ich rate hiermit strengstens davon ab, den Bildschirm seines Handys zu splittern. Macht keinen Spaß und außerdem arm :P
Das erste was ich dann gemacht habe, war J. anzurufen und mit ihr zu besprechen wie es weitergehen sollte. Ich bin dann einfach nach Hause, hab für M. und mich Dinner gemacht und J. und Dad haben G. aufgegabelt als sie von Arbeit kamen. Am Ende war also alles gut, aber ich hatte das Gefühl dass ich graue Haare kriegen müsste so hat der Tag an meinen Nerven gezerrt. Meine Güte. Eine Stunde hat sich da angefühlt wie ein Tag. Ich war erleichtert, dass am Ende alle gesund zuhause waren und keiner verletzt wurde. Gewitter hier in den Staaten sind alles andere als lustig.
Freitag verlief dann etwas ruhiger. Zum Glück, denn noch so einen Tag hätte ich nicht überlebt. Eigentlich hätte M. Cheerleading gehabt für ein letztes Mal, allerdings gab es da großes Drama und sie wollte absolut nicht hin. J. hat den Sachverhalt schließlich mit ihr diskutiert und dabei heraus kam natürlich, dass sie nicht gehen müsste, weil J. wüsste, dass Cheer eben nicht M.'s Fall sei. Ich hätte ja an M.'s Stelle alles getan um J. das Gegenteil zu beweisen, vor allem weil sie es ja unbedingt machen wollte und J. von Anfang an meinte dass sie es sich lieber überlegen sollte - Tja, dumm gelaufen.
Dafür war wieder zeitnah duschen angesagt, weil wir Abends zu Outback essen gegangen sind mit J., Dad, Dad's leiblichem Sohn J.(15) und seiner leiblichen Tochter A.(18). Das war dann auch alles ganz in Ordnung und entspannt. Dad hat am Ende gescherzt, dass ich ja die Rechnung übernehmen würde ;D Ich wusste (und hoffte) dass er es nicht ernst meinte, weil ich ungefähr so pleite bin wie man nur sein kann, beziehungsweise einfach im Mega Sparmodus für den Reisemonat. Natürlich musste ich nichts bezahlen (schließlich hab ich gewissermaßen gearbeitet und da sind sie verpflichtet für mein Essen zu sorgen) und Abends war ich dann zeitnah off. Die Woche (besonders der Donnerstag, puh) war ja schließlich lang genug.
Bis zum nächsten Mal lassts krachen und bleibt euch treu!

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