Mittwoch, 27. September 2017

Tag 6 - 8: School started: Kulturschock Episode 2

 Nun geht er also los, der Uni- Alltag auf der anderen Seite der Welt. Einen Monat früher als meine Study Buddies in Deutschland darf ich jetzt wieder büffeln. Aber das ist ok, denn ich stürze mich gern kopfüber in Arbeit und LIEBE Uni. Kein scheiß. Haltet mich meinetwegen für verrückt, aber da springt der Ehrgeiz in mir an und ich will, wo es geht, Bestleistungen bringen.
Der Blick vom Science Building auf die Berge um Ashland
Nach einem ordentlichen Frühstück ging um 10.30 der erste Kurs los: US Literatur nach 1865, also alles nach dem Bürgerkrieg sozusagen. Im Kurs gab es wieder jeeede Menge Infos wie das alles laufen wird und ja, ich war teils ein bisschen überrumpelt. Viel zum Lesen. Sehr viel. So viel mehr als in Deutschland. (Hallo Kulturschock Teil 2!) Dafür ist die Professorin richtig cool drauf und will prinzipiell mit Vornamen angesprochen werden. Nice. Bei der Vorstellungsrunde (von denen es in den kommenden Tagen noch so einige geben sollte) kam ich dann nicht drumrum zu sagen dass ich aus Deutschland komme und ein Auslandssemester mache. Das wurde mit allgemeinem Erstaunen aufgefasst und dann haben wir uns auch schon ins Thema gestürzt. Übergang von Romantizismus zu Realismus. Es kamen leichte Erinnerungen an Kunst in der Oberstufe hoch, aber hier geht es ja um Literatur - das Prinzip war allerdings, wie sich herausstellte, mehr oder weniger das gleiche.
Danach hatte ich eine Stunde frei und ich bin schnell nach Hause (Vorteile nur einen Katzensprung entfernt zu wohnen 😁) und habe ein schnelles Mittagessen eingeworfen. Halb 2 war dann der nächste Kurs, bei dem ich allerdings offiziell noch auf der Warteliste stand. Ich bin auf gut Glück hingegangen - ist nichts neues für mich, weil das in Deutschland leider viel zu oft genauso läuft. Das war "Maps, Cartography and Geospatial Technology" und ich wusste um ehrlich zu sein nicht zu 100% worauf ich mich da einlasse, aber ich war erstmal da. Das Thema ist auf jeden Fall grundsätzlich interessant: Daten sammeln, auswerten und dann damit Landkarten erstellen, alles im geographischen Kontext. Bringt mir auf jeden Fall was, und das Programm was wir hauptsächlich benutzen würden erschien  übersichtlich. Nach der Stunde (die eine erneute Vorstellungsrunde mit sich brachte) bin ich zum Professor gegangen um mich manuell in den Kurs einschreiben zu lassen. Alles kein Stress, und ich hatte meinen Wunschkurs. Yes! Fun Fact: Er heißt auch Jamie 😂
Nach diesem Kurs war der erste Tag dann auch schon offiziell vorbei, aber ich bin noch ins International Office, um mir eben jenen Kurs richtig anrechnen zu lassen. Daheim habe ich dann noch einige Sachen für die Uni organisiert, da ich zum Beispiel einen Kurs streichen musste um innerhalb meiner "erlaubten" Credits zu bleiben. Dafür habe ich dann noch zwei "Physical Education Activity" Classes dazu genommen, die je zweimal die Woche stattfinden. Das bedeutet: Viermal die Woche mindestens Sport!
Am Dienstag hatte ich morgens keine Classes und habe mit Cindy geskyped, denn die war zuhause auf der Schultour vom Jugendfestival, wo ich sonst auch immer mit von der Partie bin - wenn ich nicht mal wieder im Ausland und/oder beim Studieren fest sitze. Nachmittags war ich nochmal im International Office um die letzten Kurse festzumachen. Abends um 6 war dann mein erster und einziger Kurs für den Tag, Humangeographie. Auch hier gibt es jede Menge zum lesen (ihr werdet viel vom lesen hören, ich sage euch, lesen, lesen, lesen) und die Hälfte des Kurses ist online, dafür aber nur einmal die Woche Präsenzzeit.
Kurze Erklärung: Hier sind alle Classes zwei mal die Woche statt nur einmal (wie in Deutschland). Das heißt, meine Kurse sind Montags und Mittwochs gleich und Dienstags und Donnerstags. Freitag hab ich frei 😀 Das ist der Normalfall - Humangeographie ist nur einmal die Woche, der andere Teil ist dann selbständige Arbeit im Online Kurs. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig das ganze System, aber nichts worauf ich mich nicht einstellen kann.
Anyway, zurück zu Humangeo - es ist eben ein Grundlagenkurs, bei dem ich schon so einiges an Vorwissen mitbringe, aber schaden kann es allemal nicht. In Deutschland müsste ich die Vorlesung auch nochmal besuchen, deswegen mache ich das halt hier 💁
Mittwoch war dann morgens wieder Literatur, und inzwischen hatte ich auch das Buch, was wir für den Kurs brauchen. Das konnte ich glücklicherweise mieten - Der Wisch für Humangeo hat (Dank Online Zugangscode) reichlich 100$ gekostet. Ich verstehe nicht wofür, aber was solls - nützt alles nix. Für den Literaturkurs hatte ich am Vorabend noch die Texte gelesen und bin ehrlich gesagt nicht zu 100% durchgestiegen, einfach weil es sprachlich auch nochmal 'ne ganz andere Nummer ist als der Alltagsgebrauch heutzutage. Trotzdem bin ich ordentlich mitgekommen und habe auch die Passage die ich vorlesen "durfte" gut gemeistert. (The pressure is real - versuch mal 'n Gedicht was in 19th Century English verfasst ist so vorzulesen wie sich das gehört - als Deutsche, die teils nicht mal die Wörter kennt 😅🙈). Danach hatte ich eine Stunde Pause, hab mein Lunch gegessen und bin dann zum Kartographie Kurs gegangen. Der ist Mittwochs immer doppelt hart, da wir nicht nur Vorlesung haben sondern im Anschluss auch noch "Lab" - eine Übung zum entsprechenden Thema sozusagen wo wir fleißig mit dem Programm arbeiten dürfen um das es im Kurs geht. Es war echt interessant sich da reinzuarbeiten, aber nach 5h vor einem Computerbildschirm haben mir schier die Augen geblutet. Wenn das so weitergeht brauche ich nach dem Semester echt 'ne Brille 🙈 Natürlich war ich auch gemeinsam mit dem Japaner im Kurs die letzte die noch da war - die Sache mit der Sprache ist echt nicht zu verachten. Ich brauche schon bedeutend länger zum Lesen und Verstehen als die Amis. Andererseits wollte ich die Abgabe auch einfach fertig haben und nicht ewig aufschieben, deshalb hab ich das auf einen Ritt fertig gemacht und musste mir dann keine Gedanken weiter darüber machen. Nach dem Kurs hab ich mich direkt umgezogen und habe mich auf die Suche nach dem Raum begeben, wo meine Insanity Workout Class stattfinden sollte. Nach ein wenig hin und her hab ich den dann auch gefunden, und ein bisschen blauäugig und anfangs noch unbedarft habe ich mir einen Platz zwischen den anderen Leuten im Kurs gesucht. Hätte ich gewusst was mich erwartet wäre ich vermutlich geflüchtet.
Kurze Zusammenfassung: Währenddessen wollte ich erst die Kursleiterin umbringen, dann kotzen und dann sterben gehen. Es war HART. Aber lohnenswert. Mein Abendessen musste ich mir zwar reinzwingen (Kein Witz, mein Körper hat nach einem Monat ohne ernstzunehmende physische Aktivität rebelliert und mir heftige Vorwürfe gemacht) aber nichtsdestotrotz hat das Workout mein Belohnungssystem in Gang gesetzt. Fazit: Ich habe ein Commitment gemacht und ziehe das durch - komme was wolle. Lohnen wird es sich allemal 💪
Sodele, das war Teil 1 meiner ersten richtigen Uni- Woche; mehr zum Rest gibt es wie gehabt im nächsten Post!
Bis denne lassts krachen und bleibt euch wie immer treu ♡

Sonntag, 24. September 2017

Tag 1-5: Orientation Days, Freshmen Welcome, 1st American Football Game

Unser wundervolles Plakat vom
Icebreaker
Am Mittwoch, 20. September, ging es dann endlich richtig los. Morgens um 9 hieß es, auf der Matte zu stehen. Riho und ich waren pünktlich vor Ort und konnten uns schonmal so langsam mit unseren internationalen Kommilitonen verknüpfen. Nach und nach kamen immer mehr Leute dazu, und unverkennbar waren nicht nur die Asiaten, sondern auch die Deutschen. Zumindest für mich, denn ich verstehe die Sprache :D
Neben einem Icebreaker Spiel zum Kennenlernen gab es Infos ohne Ende, bezüglich Kursen, Visa, Finanziellen Angelegenheiten und allem drum und dran. Viel anderes haben wir den Vormittag über nicht gemacht. Zum Mittagessen ging es dann in den "Hawk", unsere Mensa an der Uni. Dort konnten wir uns mit einer Auswahl von Mexikanisch, Amerikanisch, Vegan, Italienisch und unfassbar vielen anderen Sachen All- you- can- eat- mäßig den Bauch vollschlagen. Food- Koma war vorprogrammiert. Nach dem Lunch haben wir im Computerraum (Lab) in der Bücherei unsere Accounts gecheckt und ein paar Dinge online abgehakt, bevor es noch ein paar letzte Infos gab und wir entlassen wurden. All die Infos galt es erstmal zu verarbeiten und den Rest des Tages habe ich entspannt verbracht.
Frühstücksbuffet - und die Amis
wundern sich warum alle
Internationals erstmal zunehmen
Der Donnerstag verlief sehr ähnlich, bis auf dass alle Internationals grob nach Programm aufgeteilt worden sind. Der Vormittag beinhaltete also noch mehr Infos, bis es fürs Lunch wieder zum Hawk ging - gleiches Spiel wie am Tag vorher.
Nachmittags waren dann wieder alle zusammen, und es gab noch mehr Infos (😩) und dann zu allem Übel auch noch ein Jeopardy Spiel, bei dem alle mitmachen mussten. Das Problem war nur, dass zu dem Zeitpunkt keiner mehr Bock hatte weil es einfach ein bisschen viel war die Tage und manchen auch noch der Jetlag in den Knochen saß. Aber nein, da wurde das eben durchgezogen. Unsere Koordinatoren sind alle mega nett, aber da haben sie eine der wichtigsten pädagogischen Regeln missachtet. Keiner war mehr aufmerksam und jeder wollte nach hause. Nachdem sich die letzte anderthalbe Stunde deshalb gezogen hat wie Kaugummi haben sie uns dann doch endlich entlassen. Nach dem Tag ist nichts weiter spannendes passiert, weil ich zu dem Zeitpunkt echt drained und grumpy war.
4 Nationen und ein Maskottchen!
Freitag verlief zum Glück entspannter. Morgens war die "Convocation" sozusagen ein Willkommen an alle neuen Studenten an der SOU. Das bedeutete, dass nicht nur die Internationals, sondern auch viele "normale" Studenten da waren: entweder als Transfer von einer anderen Uni oder eben mehr oder weniger frisch aus der Highschool jetzt an die Uni. Das war ein ordentlicher Vorgeschmack auf das Uni leben :D Die Lehrer und sonstige Angestellten standen Spalier, die Neuankömmlinge wurden abgeklatscht und mit Marching Band, Cheerleadern und jeder Menge Applaus willkommen geheißen. Auch das Maskottchen, Rocky the Raider, durfte natürlich nicht fehlen. Als jeder seinen Platz gefunden hatte (Das ganze hat im Football Stadion stattgefunden) haben etliche wichtige Menschen ihre Reden gehalten, es wurde viel Willkommen und Danke gesagt, nach knapp zwei Stunden war der Spaß vorbei. Wir haben es uns nicht nehmen lassen, ein Foto mit Rocky zu machen. Das musste einfach sein :D
Go Raiders! 
Nach dem Mittagessen zuhause sind etliche der Internationals nachmittags zu einem Fußballspiel der Uni- Mannschaft gegangen. Es waren vergleichsweise wenige Zuschauer, aber Soccer ist eben in den Staaten nicht so ein Hype wie in Europa - das ist ja nichts neues. Den Abend habe ich gemütlich zuhause verbracht.
Direkt vorm Küchenfenster.
Wollten sicher beim Abwasch
helfen. 
Am Samstag war Mittags das erste American Football Game des Semesters. Da ich schon in Deutschland ein ungeahntes Interesse für Football entwickelt hatte, war es selbstverständlich, dass das sein musste. Da waren im Vergleich zum Soccer am Tag vorher richtig viele Leute und wir hatten zu tun, dass wir noch einen vernünftigen Platz gefunden haben. Entsprechend war auch die Stimmung richtig gut und der Sieg der Raiders wurde lautstark gefeiert. Eine richtig coole Erfahrung, und erst der Beginn einer ausgiebigen Football Saison. Mit dem Ende des Spiels war auch mehr oder weniger der ganze Nachmittag vorbei, schlichtweg deshalb weil beim Football nach jedem Spielzug die Uhr angehalten wird - 48 Spielminuten bedeuten da selten unter 2h tatsächliche Spielzeit. Da wir alle ziemlich gefroren haben (im Schatten war es ganz schön frisch) sind wir alle nach Hause und ich habe mir einen entspannten Abend gemacht.
Lecker Ramen! Riho approved.
Am Sonntag war dann nichts weiter los, ich war lediglich einkaufen (weil hier ja alle Läden auch Sonntags auf haben) und habe ein paar Dinge für meine Classes vorbereitet. Denn am Montag war es soweit: der Uni- Alltag beginnt! Abends war ich mit Riho und Jiyoung (aus Korea) erst Ramen essen (yum) und dann bei der Green Show. Im Sommer bis in den Spätherbst ist in Downtown Ashland von Dienstag bis Sonntag immer eine Vorstellung for free - das kann Musik sein, Theater, Dichter die ihre Sachen vortragen, einfach alles mögliche. Auf jeden Fall jede Menge Kultur und hey, wenn es umsonst ist nimmt man mit was geht! An dem Abend war ein Musiker da, der richtig schöne Akustik Mucke gemacht hat. Ein perfekter Ausklang für den Sonntag Abend!
The Green Show - feine Musik zum Sonntag abend
Wie die erste Woche Classes so lief, lest ihr im nächsten Post.
Bis dahin, lasst's krachen und bleibt euch wie immer treu. (:


Dienstag, 19. September 2017

First days in Ashland! Shakespeare Festival & massive Culture Shock

Hello SOU!
Da bin ich nun: Ashland, Oregon. Endlich richtig "settlen" - ich liebe ja reisen und unterwegs sein, aber im großen und ganzen bin ich ein Routine Mensch. Der gerne ein eigenes Bett hat und nicht immer nur aus dem Koffer lebt.
A Propos Koffer. Beim Auspacken ist mir ein kleines aber feines Detail aufgefallen: Das Schloss war weg. Ich hatte meinen Koffer vorbildlich mit einem TSA Schloss abgeschlossen, dass eben jene da rein kommt, ohne meinen Koffer zu zerstören. Und jetzt war das Schloss weg. Dafür lag beim Öffnen der verloren geglaubte Kinderriegel ganz oben auf. Die haben tatsächlich meinen Koffer durchwühlt (ok whatever gabs nix weiter zu sehen) und das Schloss nicht wieder rangemacht! Den Kinderriegel hätten sie ja wegen mir behalten können, aber ich will mein Schloss wieder! Das hat mich in dem Moment echt genervt, weil ich das echt frech find 😅 Aber gut, ansonsten war alles noch drin (wenn sie den ausgeräumt hatten dann haben sie ihn auch wieder vorbildlich eingeräumt muss man sagen) und ich hab den Inhalt erstmal in meine Schränke verteilt.
Riho hat am nächsten Tag freundlicherweise ihre Suppe mit mir geteilt, weil ich ja logischerweise noch nicht einkaufen war. Das haben wir dann nachmittags geändert und sind dabei auch schonmal 'ne Runde über unseren Campus spaziert. Schon 'ne schöne Gegend! Wenn nur Lebensmittel nicht so teuer wären 😱 Klar ist das auch von Laden zu Laden unterschiedlich und wir waren nicht im günstigsten, aber was ich da für ein paar Basics an Geld lassen musste hat mir weh getan. In Deutschland wären das vielleicht 15€ gewesen, in den Staaten lässt man da locker zwischen 40 und 50$. Damit kam schonmal Kulturschock Teil 1. Als Au Pair war mir das nie so bewusst gewesen einfach weil ich mich nicht mit meinem eigenen Geld drum kümmern musste. Das ändert sich jetzt, aber Sparfuchs wie ich bin werde ich da schon ein System entwickeln was es wo am günstigsten gibt. Und der Dollar Store wird mein bester Freund 😅
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts - Alles Rauch von den
Waldbränden...
Abends war ich dann spontan beim Shakespeare Festival, was hier in Ashland echt eine riesen Sache ist. Dort angekommen war mir dann auch klar warum, denn das Stück, "Julius Ceasar" war richtig gut produziert. Von der Handlung her bin ich zwar nicht zu 100% mitgekommen aber ich hab ja in Geschichte damals aufgepasst und wusste von daher grob worum es ging. Das war sicher nicht das letzte Stück was ich mir angeschaut habe, denn wie gesagt war es echt richtig gut!
Am Freitag bin ich gemeinsam mit Tasha und Riho ein bisschen in der Innenstadt unterwegs gewesen und habe mich in dem Zug gleich noch um einen amerikanischen Bank Account gekümmert. Meine Erfahrung hat mich gelehrt nicht mit meiner deutschen Kreditkarte einzukaufen (Tschüß Daten), deswegen muss das einfach sein. Kostet mich nichts weiter und ist einfach besser zum einkaufen vor Ort. Das hat dann zwar ein Weilchen gedauert aber ich bin direkt mit meiner brandneuen Bankkkarte aus der Filiale rausspaziert. Danach musste ich noch zu Tracey, meiner Koordinatorin in den Staaten, um mich um meine Kurse zu kümmern. Theoretisch hätte ich das gerne schon dreimal zuhause gemacht, aber da mir nicht auf meine Emails geantwortet wurde haben wir uns eben jetzt drum gekümmert. Dabei ist rausgekommen, dass die meisten Kurse schon voll waren und ich erstmal auf die Warteliste durfte (hmmmm warum wollte ich mich wohl daheim drum kümmern?😑) aber sicher war ich auf jeden Fall in zwei Literaturkursen, für die Geographiekurse hieß es erstmal Daumen drücken. Gott sei Dank werden die Studiengebühren für alle Kurse die ich belege von der Uni für mich bezahlt (Danke IE3 Global Programm!), aber die restlichen Gebühren haben mir nichtsdestotrotz ein bisschen zu schaffen gemacht, vor allem die sinnlose Krankenversicherung, die ab diesem Semester verpflichtend ist, egal ob man von zuhause eine hat oder nicht. Das sind für das erste Vierteljahr 580$ für eine Versicherung, die mich weitaus schlechter abdeckt als die, die ich in Deutschland für weniger als die Hälfte abgeschlossen habe (für das gesamte halbe Jahr wohlgemerkt). Nein, die könnte man auch nicht anrechnen lassen und die Campusversicherung muss sein. Auch da hatte ich im Voraus Emails geschickt um das rauszufinden, aber da wollte mir auch schon niemand antworten. Jetzt war natürlich der Frust erstmal groß. Kulturschock Teil 2!
Zum Glück konnte ich mich bei meinen Freunden zuhause ausheulen und meine Eltern greifen mir mächtig mit unter die Arme (DANKE!!!!!), sodass meine Gefühlsachterbahn sich zum Beginn der nächsten Woche wieder beruhigt hatte.
Samstag habe ich eher entspannt angehen lassen und nur ausgiebig mit Cindy geskyped. Me Time war dringend nötig nach dem ganzen Stress.
Oh deer! Überall Rehe. Das sind die Campus- Rehe.
Spazieren bei mir auch hin und wieder durch den Vorgarten :D
Sonntag morgen war dann skypen mit meinen Eltern angesagt, um eben ein paar Dinge zu regeln und auch so um mein aufgewühltes Gemüt zu beruhigen. Drhemm is halt drhemm - so viel mehr als beim letzten Mal. Moderne Technik relativiert das ganze zum Glück ein bisschen und man ist schnell mit der Heimat connected. Den Rest des Tages habe ich mit dem Wocheneinkauf und vorkochen verbracht - die Läden haben hier ja auch alle Sonntags auf, und ja, ich nutze das in aller Ausgiebigkeit. Sorry not Sorry 🙈 Dank Safeway (Supermarkt) Clubkarte habe ich auch ordentlich Geld gespart - wie gesagt, Sparfuchs lässt grüßen. Abends war ich dann in einem japanischen Restaurant essen, und das war in all seiner Einfachheit echt lecker.
Montag und Dienstag waren auch nicht weiter spektakulär: ein paar Besorgungen hier und da, Kaffee trinken, ein Vorstellungsgespräch für einen Job als Deutsch- Tutorin (Got it! Kleiner Verdienst für nebenbei 👌) und Vorbereitungen für die Orientation Week. Die ging am Mittwoch los. - mehr dazu im nächsten Post!

Bis dahin - lassts krachen und bleibt euch wie immer treu (:

Mittwoch, 13. September 2017

Southern Oregon, here I come!

Nach spannenden ersten Tagen in Oregon wurde es am 13. September Zeit, endlich nach Ashland aufzubrechen: zur Southern Oregon University.
Der Haken an der Sache: Oregon ist groß. Und mit "Southern" ist auch wirklich der Süden des Bundesstaats gemeint, Ashland liegt nur 20 Minuten von Kalifornien entfernt; bis Portland braucht man mit dem Auto 5 STUNDEN und hat sich keinen Meter aus dem Bundesstaat raus bewegt. Das entspricht der Distanz von meinem Heimatort im Erzgebirge bis nach Stuttgart und da durchquert man ein ganzes Land!
Aufgrund der Distanz war es für mich tatsächlich am günstigsten und einfachsten, noch einmal in einen Flieger zu steigen und bis nach Medford zu fliegen, das ist die nächstgrößere Stadt und nicht ganz eine halbe Stunde von Ashland entfernt. Von Corvallis aus sind wir dann erst nach Monmouth gefahren um dort die Leute für die Western Oregon University abzuliefern (Wo ich ursprünglich hin wollte - hach ja, so kann's gehen), anschließend ging es zurück nach Portland. Dort haben wir einige an der Portland State University und in der Stadt abgesetzt, für mich und noch jemanden führte der Weg zum Flughafen. Dort angekommen durfte ich mal wieder aus 3 persönlichen Gegenständen 2 machen (mein Handgepäckskoffer überrascht mich immer wieder mit ungeahnten Kapazitäten), und nachdem ich mit Tetris spielen fertig war konnte ich dann auch endlich meinen großen Koffer und mich selbst einchecken. Besagten Koffer hatte ich übrigens ohne Waage gepackt - die hilfreiche Dame der Airline konnte mir aber den Weg zu einer Kofferwaage weisen. 50lbs (Pfund) sind erlaubt. 50.9lbs zeigte die Waage an. Punktlandung! 😂 Umpacken oder extra zahlen für Übergepäck blieben mir somit erspart, denn solang eine 0 hinter der 5 steht ist alles safe und keiner kann mir was 👌
Waldbrände am Horizont - der
Grauschleier ist Rauch und keine
Wolken
Den Koffer war ich also los, und ich hatte noch ein paar Stunden Zeit am Flughafen totzuschlagen. Einiges davon ist mal wieder für die Security draufgegangen, weil ich circa drölf Millionen Sachen und elektronische Geräte hatte (mindestens - wenn nicht sogar mehr!) und die natürlich alle aus dem Rucksack raus müssen. Laptop einzeln, neuerdings Tablet einzeln, Handy, Powerbank, Kamera blablabla - auspacken, scannen lassen (der legendäre Nacktscanner - zum 3. mal in zwei Wochen!😂 Man gewöhnt sich irgendwann dran), wieder einpacken - ugh. Inlandsflüge sind zum kotzen wenn man auf Transatlantik ausgelegt ist. Vor allem weil die Kontrollen nochmal strenger waren als sonst ("Tun sie bitte den Anhänger ihrer Halskette nach hinten?" - Hä?!)
Nach der Prozedur brauchte ich erstmal was zu essen und Kaffee. Ich muss sagen ich mag dem Flughafen in Portland: sehr geräumig, gutes und vor allem erschwingliches Angebot an unterschiedlichem Essen und funktionierendes Wlan! (Der einzige der bisher 4 Flughäfen an denen ich bei diesem Trip bisher rumsaß - that says it all😑). Nachdem ich meinen Salat und den Cappuccino verzehrt hatte hab ich mich so langsam zum Gate begeben. Das zu finden glich einer Safari, denn ich war im äußersten Winkel des Flughafens, dort wo sozusagen die inländischsten Inlandsflüge überhaupt starten. Alles wurde immer kleiner, dann ging eine Rolltreppe nach unten und als ich am Gate war und dort eine Propellermaschine stand wurde es mir kurz ein wenig anders 😅 Dass ich keinen Airbus erwarten durfte war mir klar bei einem 50 minütigen Flug aber moderne Triebwerke hätte ich mir schon gewünscht 😅 Irgendwie habe ich mich dann doch mit der Situation abgefunden (ging ja nicht anders) und schneller als mir lieb war sind wir in diesen Düngemittelflieger gestapelt worden. Immerhin konnte ich auf dem Weg in die Maschine kontrollieren ob mein Koffer tatsächlich an Bord war, denn eine Gangway gab es nicht und die Treppe ins Flugzeug führte am Laderaum vorbei 😂 Sehr abenteuerlich so weit. Das blieb es auch, ein kleines bisschen mulmig war mir schon als die Propeller gestartet sind - aber wir haben es sicher in die Luft geschafft! :D
Von da aus konnte man dann auch nochmal ganz anders die Ausmaße der Waldbrände erkennen. Faszinierend und gruslig zugleich wenn man von oben diese unfassbar großen Rauchwolken aus den Gebirgszügen aufsteigen sieht. Das sind Dimensionen die ich immer noch nicht begreife.
Die reichlich 45 Minuten Flugzeit waren dann rum wie nichts und die Landung war nach ein wenig Geholpere auch erfolgreich. Puh!
Der Flughafen in Medford ist echt extrem klein, entsprechend musste ich nur durch zwei Türen um in der Eingangshalle zu stehen, wo mich schon Tracey erwartete, die Koordinatorin meiner Uni für Internationale Studenten. Mein Koffer war dann auch direkt schon auf dem Band und schon saßen wir im Auto nach Ashland. Mit ein wenig Smalltalk und Einführung in die Umgebung verging die Zeit ratzfatz.
Damit stand ich dann auch schon vor der Haustür meines Heims für die 7 Monate. Empfangen wurde ich ganz herzlich von Riho, einer japanischen Austauschstudentin die sozusagen mein "Roommate" für die Zeit sein wird. Meine Hostmum Tasha war leider gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe und noch beim Arzt, aber wir haben uns dann später begrüßt. Riho hat mir derweil alle wichtigen Sachen im Haus gezeigt und ich konnte endlich durchatmen und anfangen, so richtig anzukommen. Ich hab hier definitiv alles, was ich brauche: eigenes Zimmer, mehr oder weniger eigenes Bad, Schreibtisch, Zugang zu einer vernünftigen Küche. Lucky me!

Über die ersten Tage in Ashland werde ich im nächsten Post berichten. Und mit Beginn der Orientation Week fange ich dann auch an, wieder in alter Gewohnheit die Tage zu zählen. Wenn es richtig losgeht sozusagen (:

Bis dahin - lasst's krachen und bleibt euch treu! ♡

Dienstag, 12. September 2017

Welcome to the West Coast

5. September, 7 Uhr morgens: Ich mache meinen Koffer zu, der endlich wieder "leicht" genug ist um den Airline Standards zu entsprechen und mache mich auf den Weg zum Zug, der mich nach New York bringen soll, von wo aus ich dann in einen Bus steigen werde, der mich an den Flughafen LaGuardia bringen soll, wo ich in einen Flieger steigen werde der bis nach Charlotte/North Carolina geht sodass ich von dort aus weiter nach Portland fliegen kann.

So weit, so gut. Ein kurzer Abriss des Trips: Die Sicherheitskontrollen sind stressig und ich fliege nie wieder mit American Airlines. Ich bin zwar sicher von A nach C gekommen aber ich hatte auch schon angenehmere Flüge mit höflicheren Crews.
Anyway. Irgendwann um 23Uhr des Nachts (immer noch am 5. September - geil wenn der Tag dank Zeitverschiebung 27h hat😅) bin ich dann endlich in Portland gelandet - und saß erstmal fest. Glücklicherweise gab es am Flughafen kostenloses Wlan sodass ich mir die Zeit bis zur ersten Bahn richtung Stadt frühmorgens gut vertreiben konnte. An Schlaf war nur begrenzt zu denken, aber insgesamt hätte es können noch schlimmer sein.
Wolken? Schön wärs...
Fun Fact: der Pilot sagt beim Landeanflug "Klarer Himmel draußen und ca. 28°" - aber was man sieht ist nichts außer Wolken. Nur dass es keine Wolken sind, sondern Rauch von Waldbränden 🙈 Ziemlich heftig was in Oregon da gerade abgeht und extrem verwirrend, weil die Augen sagen "Es ist bewölkt, die Sonne kommt nicht durch" der Kopf aber weiß "Das ist alles Rauch, die Sonne kommt nicht durch". Total strange.
Anyway nunmehr am 6. September bin ich schließlich frühs zeitig in die Bahn gestiegen, nach Portland in die Stadt gefahren und hab mir erstmal den ersten kleinen Kulturschock abgeholt: Die Obdachlosen an der Westküste sind anders als die an der Ostküste. Es gibt sie überall, aber an der Westküste sind sie irgendwie "präsenter"... Da wird man direkt dankbar dass man selber ein Dach überm Kopf hat. Auf dem Weg von der Bahnstation zum Hostel kam der nächste Kulturschock: Ich sah mit meinem riesigen Koffer und Augenringen bis zum Boden vermutlich selber nicht gerade einladend aus aber mir hat jeder auf dem Weg einen Guten Morgen gewünscht. Das war verwirrend, weil sich z.B. in New York kein Mensch für dich interessiert und auf der Straße gleich recht niemand ohne weiteres freundlich ist. Like What?
Bier für alle!
Im Hostel angekommen habe ich erstmal ordentlich gefrühstückt und die ersten Leute aus meiner "Reisegruppe" getroffen - Etliche andere Studenten aus BaWü sind im gleichen Programm wie ich, kommen aber an andere Unis, und das war sozusagen unsere "Orientation Week". Bis wir offiziell einchecken konnten habe ich mich mit dem Laptop ins Hosteleigene Café gesetzt und diverse Dinge erledigt. Sehr viel mehr habe ich an dem Tag dann auch nicht mehr geschafft, wie gesagt; wenig Schlaf und so. Abends sind wir dann alle gemeinschaftlich noch in einer Brauerei gegangen, die ordentliches Bier serviert hat. Handelsübliches Ami- Bier ist ja eher dickes Wasser, jedoch nicht in Oregon! Hier hat sich in den letzten Jahren eine richtig große Brau-Kultur entwickelt und es gibt unzählige Brauereien die allesamt richtig gutes Bier brauen. Um das auszutesten haben wir die Chance genutzt um in besagtem Brauhaus, 10Barrel Brewing, 10 ausgewählte Biersorten zu probieren. Diese wurden sehr vorteilhaft in kleinen "Probierportionen" je schätzungsweise knapp 200ml als 10er Palette für 10$ angeboten. Geile Meile! Dabei waren sehr klassische Biersorten, aber auch ziemlich experimentelles Zeug wie "Pumpkin Sour" oder "Pina Colada Sour" - das hat ein bisschen geschmeckt wie die Mischgetränke in Deutschland :D Am wenigsten hat mir das Bier mit Räuchernote geschmeckt, die meisten anderen fand ich eigentlich sehr lecker. Fest steht: wir hatten in der Brauerei alle sehr viel Spaß, vor allem als der Kellner zwei weitere Paletten brachte, die wir gar nicht bestellt hatten - die gingen dann aufs Haus 😂
Cannon Beach
Lewis and Clark Statue am Ende des
Oregon Trail in Seaside
Am nächsten Tag war ursprünglich ein Tag in Portland geplant gewesen aber aufgrund der schlechten Luft hat die Gruppe inklusive "Guides" entschlossen, ans Meer zu fahren. Cannon Beach hieß das erste Ziel, Seaside sollte das zweite werden.



Mt. St. Helens im Nebel/Rauch/Wolke
Die eigentlichen Pläne der Woche wurden leider auch am Freitag durch die Waldbrände durchkreuzt: Ursprünglich war Multnomah Falls angesetzt, ein wunderschöner Wasserfall, allerdings war der mehr oder weniger von Feuern eingekesselt sodass daraus nix wurde. Stattdessen sind wir einen Bundesstaat weiter nördlich nach Washington State gefahren, zum Mt. St. Helens um ganz genau zu sein. Falls euch der Name des Berges bekannt vorkommt dürfte das daran liegen, dass es den in den 80er Jahren in die Luft gesprengt hat 😅 Der Mt. St. Helens ist ein nach wie vor aktiver Vulkan, der nach besagtem Ausbruch jedoch keine wirkliche Spitze mehr hat. In den letzten Jahren ist er zwar um einiges gewachsen, aber man merkt immer noch (vor allem an der direkten Umgebung des Berges) dass dieses Desaster "erst" knapp 40 Jahre her ist. Vor allem ich als Geographiestudentin fand das alles mega interessant.


Nachdem wir zurück in Portland waren wurde umgepackt für die Weiterreise, bevor es am nächsten Tag dann aber richtung Süden ging habe ich erst noch ein weltklasse Eis bei Salt&Straw gegessen. Das war sozusagen mein Abendbrot, hat sich aber gelohnt :D Denn das ist da auch kein normales Eis, sondern es gibt Geschmacksrichtungen wie "Olivenöl" oder "Knochenmark mit Bacon" oder so. Olivenöl habe ich probiert, war erstaunlich lecker! Für meine endgültige Auswahl bin ich dann jedoch bei süßem geblieben: Rose City Centennial und Almond Brittle with Salted Ganache in einer frisch gebackenen Eiswaffel. Halleluja. Das war mal geiles Eis.

Bianca und ich hatten Spaß im
Souvenirshop :D
Am nächsten Morgen war nach dem Frühstück dann Abfahrt richtung Corvallis angesagt, Home of the "Beavers", dem Sportteam der Oregon State University. An jenem Tag war auch noch ein Collegefootball Heimspiel und bei unserer Ankunft waren schon etliche Fans da die es sich zum "Tailgating" gemütlich gemacht haben. Sprich: die Ladefläche des Pickup Trucks vollgeladen mit Grill, Zelt und Campingstühlen und Kühlbox, zum Stadion fahren und dann dort auf dem Parkplatz eine Pre- Game- BBQ- Party veranstalten.
Clam Chowder in a Bread Bowl - pretty darn good
Wir haben uns jedoch nicht länger dort aufgehalten und sind weiter nach Newport gefahren. In der kleinen Fischerstadt gab es Mittagessen bei Mo's Seafood, ich habe mir Clam Chowder bestellt. Es war zwar nicht so gut wie in Neuengland aber trotzdem lecker. Im Anschluss hatten wir etwas Zeit zum bummeln gehen und haben die frische Meeresluft genossen, den Seelöwen beim chillen zugeschaut und den einen oder anderen Souvenirshop unsicher gemacht.
South Beach - verregnet aber trotzdem schön!
Dann ging es weiter zum Zeltplatz nach South Beach, der (wie der Name vermuten lässt) sehr nah am Strand war. Nachdem die Zelte aufgebaut waren sind wir dann über Stock und Stein genau dort hin spaziert, inzwischen war das Wetter leider ziemlich bescheiden: nass und verregnet. Dennoch hat der stürmische Pazifik seine ganz eigene Magie. Nach dem Ausflug zum Strand haben einige von der Gruppe sich ein warmes Plätzchen in einer Brauerei gesucht, ich habe mich für ein Nickerchen entschieden was allerdings ein bisschen ausgeartet ist und ich ungelogen bis zum nächsten Morgen um 7 durchgeschlafen hab 😅 Aber gut, passiert.

Trockengelegte Meerestiere - echt interessant!
Das Wetter hatte sich über Nacht zum Glück gebessert. Nach einem reichlichen Frühstück sind wir zu den Yaquina Tide Pools gefahren, wo man bei Ebbe jede Menge trocken gelegte Unterwasserwelt beobachten kann. Das war ziemlich cool, denn von Robben über Muscheln und Anemonen bis hin zum Seestern und Krebsen konnte man sich da alles ganz genau anschauen. Der Leuchtturm war leider noch stark vernebelt. Der nächste Stopp lag beim Marine Science Center, eine Mischung aus Aquarium und Forschungsanstalt, wo wir eine ausgiebige Führung bekommen haben. Das Center war richtig  cool und mega intereassant aufgebaut. Hätte dort locker noch mehr Zeit verbringen können. Zum Mittagessen sind wir nochmal zurück zum Zeltplatz, haben selbige abgebrochen und sind im Anschluss nochmal zum morgens vernebelten Leuchtturm gefahren, weil inzwischen strahlender Sonnenschein herrschte. Dort haben wir jede Menge hübscher Bilder gemacht und konnten sogar Wale beobachten!!! Das war echt richtig cool.

Danach ging es zurück nach Corvallis, wo wir für die paar Tage im Studentenwohnheim neben dem Stadion untergebracht waren. Sprich: Man hat die Marchingband beim üben gehört 😂 und ich bin umso froher, dass ich in Ashland dann mein eigenes Zimmer habe - denn auf so kleinem Raum zu zweit oder zu dritt zu wohnen... puh, ich wäre irgendwann mächtig genervt. Ich fand es ja alleine schon nicht sonderlich groß. Anyway, zum Abendessen sind wir als Gruppe in eine örtliche Brauerei gegangen, wo ich zwar kein Bier getrunken aber ein ganz vorzügliches Pulled Pork Sandwich gegessen habe (Grüße gehen raus an Kristian!)



Die Stärkung war für den nächsten Tag auch dringend nötig, denn da stand eine Wanderung bei den Silver Falls an. Wir haben in etlichen Stunden den Ten Falls Trail bezwungen, der trotz relativ wenig Wasser in den Fällen sehr schön war.

Den Abend haben wir eher entspannt verbracht, denn auch für den nächsten Tag war wieder etwas spannendes geplant: White Water Rafting! In aller Frühe sind wir aufgebrochen, haben am Fluss noch einmal eine kleine Einführung in die Basics des Rafting bekommen und dann ging es auch schon los. An dieser Stelle hat man leider auch die Waldbrände wieder mehr mitbekommen, denn es hat ziemlich rauchig gerochen - dem Spaß an der Sache hat das aber keinen Abbruch getan. Es hat echt richtig viel Spaß gemacht, war aber auch mitunter gut anstrengend.
Die Crew vorm White Water Rafting


Nach diesem sehr Outdoor geprägten Tag waren wir Abends als Gruppe noch verdienterweise Pizza essen und es war cool nochmal beisammen zu sitzen.
Damit war die erste Woche Orientation auch schon vorbei und die Wege trennten sich so langsam. Einige blieben in Corvallis an der Oregon State University, andere sind weiter nach Eugene an die University of Oregon gegangen, einige an die Western Oregon University, einige zurück nach Portland an die Portland State Univeristy, zwei verschlägt es in den Osten des Bundesstaates an die Eastern Oregon University und für ich ging es alleine in den Süden: Ashland und Southern Oregon University, here I come!

Letzter Abend gemeinsam!
Die Reise dahin geht im nächsten Blogpost weiter. Bis dahin; lassts krachen und bleibt euch alle treu. ♡



Donnerstag, 7. September 2017

New York is always a good idea - Pt. 2

Samstag New York, Sonntag New York - New York is always a good idea! Und ja: das gilt auch bei strömendem Regen.

Deshalb ging es am Sonntag morgen, sprich dem 3. vollen Tag in den Staaten, trotz Regen wieder rein in die City. Naja, eher vormittag, sodass ich gegen 11.30 an der Grand Central war. Von dem Platz krieg ich einfach nicht genug, ich kann mir nicht helfen.

Dank viel kostenlosem Wifi an vielen öffentlichen Plätzen konnte ich sogar noch Teile des letzten Football Spiels der Stuttgart Scorpions für die Saison (also, die deutsche Saison) anschauen, das netterweise auf Facebook gestreamt wurde. Es schürt die Vorfreude auf American Football, denn hier geht die Saison gerade erst los :D
Anyway, nachdem die Scorpions gewonnen hatten konnte ich mich auch guten Mutes auf dem Weg zur Hillsong Church machen. Sunday is Churchday.
Da die Ubahn ein bisschen umständlich gewesen wäre bin ich kurzerhand einmal Crosstown gelaufen. Vor Ort habe ich nicht schlecht gestaunt, als vor mir nicht nur eine ziemlich lange Schlange von Menschen, sondern auch einige sehr ernst dreinblickende Security Menschen standen, die sowohl meine Tasche als auch meine Kamera als auch meinen Körper recht gründlich durchleuchtet haben. Das ist mir vor  einem Gottesdienst auch noch nie so extrem passiert 😅 Es stellte sich aber heraus (wie ich schon vermutet hatte) dass das nicht an Hillsong, sondern an der Location lag - das ist normal eine gewöhnliche Konzerthalle und da mietet man die Securitys halt mit.
Wenn man dann einmal drin war war alles sehr herzlich, aber irgendwie auch ein bisschen kommerzialisiert; was allerdings vermutlich zu einem nicht unbedeutenden Teil der immensen Größe der Gemeinde zuzuschreiben ist. Ursprünglich kommt die aus Australien, ist aber inzwischen weltweit vertreten und in den letzten Jahren ziemlich gehyped worden. Ich dachte trotzdem, dass man sich das ja mal anschauen kann. In der Halle war es dann ziemlich voll und beengt, aber Worship und die Predigt waren gut, der Pastor hatte es tatsächlich ziemlich drauf. Sehr amüsant fand ich das Abendmahl im Miniformat, wo in einem reichlich fingerhutgroßen Plastikbecher (vergleichbar mit diesen mini Kaffeesahnebechern to go) sowohl Oblate als auch Traubensaft mundgerecht verpackt herumgereicht wurden 😂 aber hey, gewusst wie sag ich da nur.
Nach dem Gottesdienst bin ich dann gar nicht viel länger geblieben, da mir gegen halb drei dann doch schon der Magen knurrte - der Regen hatte auch inzwischen aufgehört, also doppelt abgepasst.
Deshalb ging es auf zum nächsten Stopp: Chelsea Market! Eine mega coole Markthalle/Katakombe, wo man vom Bagel über China- und Mexikofutter bis hin zur deutschen Currywurst wirklich ungefähr alles zu essen kriegt was man sich wünscht. Ich habe mir am Ende eine Lobster Roll gegönnt, denn Lobster Rolls sind nur im Nordosten wirklich gut. Die war nicht so gut wie eine aus Boston aber immer noch mega lecker. Im Anschluss bin ich einfach ein bisschen durch New York spaziert, weil ich schlichtweg nochmal so viel wie möglich von dem Feeling aufsaugen wollte. Und die Gegend um Chelsea und der Lower East Side ist dafür einfach bestens geeignet. Am Ende bin ich dann "Aus Versehen" nochmal beim Flatiron Building gelandet, wo gerade ein Streetfood Market am Laufen war - da habe ich mich allerdings zusammen gerissen, zumal ich auch noch nicht wirklich Hunger hatte. Dort um die Ecke wurden dann noch jede Menge Postkarten gekauft und eine Tasse (manche Dinge müssen einfach sein). Inzwischen war es auch schon wieder ungefähr halb 5 nachmittags und ich wollte nicht so lang in der City bleiben an dem Tag, weil meine Gasteltern abends Gäste hatten und ich vorher noch zurück sein wollte. Deswegen schnell in die Subway gehoppst und zurück nach Midtown gefahren, dort den nächsten Zug nach Connecticut genommen und schon war wieder ein Tag vorbei.
Nur am Rande ein Gedanke, der mir aufgefallen ist: Obwohl vieles in NYC noch genauso ist wie vor etlichen Jahren; genauso hat sich doch auch einiges verändert. Ich war überrascht, wie viele Geschäftsräume in bester Lage auf der 5th und 6th Avenue leer standen. Ich weiß nicht, woran das liegt, aber es hat mich gewundert. Bröckelt die Fassade vielleicht doch ein bisschen? Don't get me wrong, New York ist eine mega Stadt - aber im persönlichen wie auch im geschäftlichen Bereich gilt ganz eindeutig: Fressen oder gefressen werden. In New York hast du entweder viel Ausdauer, eine Portion Glück und Geschäftssinn und schaffst es, oder die Stadt frisst dich auf. Weniger Obdachlose sind es jedenfalls nicht geworden, und die Subway Station am Times Square hat auch schonmal besser gerochen.
Aber Anyway - das wirklich nur am Rande.

Den Montag habe ich dann zum Karten schreiben und umpacken genutzt, obwohl das Wetter perfekt für einen City Tag gewesen wäre. Trotzdem hat mir auch die entspanntere Zeit im Haus nochmal gut getan, bevor es Dienstag vormittag weiter ging - West Coast, here I come!

Darüber wird dann im nächsten Post ausführlicher berichtet. Ich muss mir ja Geschichten zum erzählen aufheben (;

In diesem Sinne: Lasst's krachen und bleibt euch wie immer treu!






Mittwoch, 6. September 2017

New York is always a good idea

Um den vorherigen Post nicht zu lang zu machen kommt hier sozusagen der 2. Teil davon, der auch sehr viel mehr Bilder beinhalten wird :D

Aber von Anfang an.
Vor einiger Zeit hatte ich das "New York Gefühl" angesprochen. Das hat sich dann auch tatsächlich eingestellt, sobald der erst Blick auf die Skyline gefallen ist. Der alte Zauber. Da war er wieder. Aus dem Flughafenshuttle auszusteigen und die Füße wieder auf New Yorker Boden (überhaupt auf festen Boden) zu setzen war auf eine merkwürdige Art und Weise befreiend. Sorry für die erneute Gefühlsduselei, aber New York ist die Worte wert.
Wieder in die Grand Central Station reinzukommen und in dieser großen, gold schimmernden Halle zu stehen war ein unbeschreibliches Gefühl. Außerdem gibt es dort WLAN, was unter anderem der Grund dafür war dass ich dann einfach nur für eine Weile dort stand und die Atmosphäre aufgesogen habe.
Als nächstes ging es mit dem Zug weiter nach Connecticut zu meiner Gastfamilie - wie das lief lest ihr im vorherigen Post (:

Nach einem "freien" Tag den ich mit der Gastfamilie verbracht habe ging es am Samstag morgen ab in die City. Nach einem schnellen Bagel Frühstück ging es los ins Getummel der Stadt. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, einer der New Yorker Instagram Berühmtheiten einen Besuch abzustatten: Black Tap Burgers & Beer. Denn auch wenn der Name zutrifft und es sowohl Burger als auch Bier gibt, der eigentliche Grund warum ich dort hin wollte, waren die Milchshakes. Auf dem Weg dahin ist sogar eine Subway Fahrt for free rausgesprungen weil die grüne Linie heillos überlastet war und an den Ticketautomaten nichts vorwärts ging - da haben sie einfach die Notausgänge aufgemacht :D Good enough for me, und ab ging es nach Soho zu Black Tap. Denn Alter. Diese Milchshakes.
Nicht nur sind sie unfassbar groß und reichhaltig, sondern auch einfach nur krasser als jeder Milchshake den ihr je zuvor gesehen habt. Gibt es auch in den verschiedensten Geschmacksrichtungen: Ich habe mich recht unspektakulär für den Cookie Milkshake entschieden aber es gibt auch Oreo, Birthday Cake, Peanut Butter und noch einiges mehr. Kein Witz, checkt deren Instagram Profil aus. Ihr werdet hungrig und neidisch werden :D
Das sollte jedenfalls mein Mittagessen werden, und ich hatte mich eigentlich schon fast auf mindestens eine Stunde anstehen eingestellt (nachdem man im Internet Dinge von 5h Wartezeit gelesen hat) aber vor Ort war dann vergleichsweise echt nicht viel los. Nach nichtmal einer halben Stunde hatte ich einen Platz an der Bar in dieser gemütlichen Kneipe. Alleine wegen dem Flair lohnt es sich, dort hin zu gehen.
Anyway, auch wenn ich mir die Entscheidung zwecks des Shakes nicht leicht gemacht habe, am Ende ist es auf Chocolate Chip Cookie hinausgelaufen. Und eine Portion Fritten. Süß-salzig Balance und so.
Einen Burger hätte ich beim besten Willen nicht geschafft, aber die sahen bei meinen Barnachbarn sehr gut aus - und die Fritten waren vermutlich die besten, die ich jemals gegessen habe! Richtig knusprig und einfach nur perfekt - aber eigentlich geht es ja um den Milchshake. Das Bild sagt glaub ich mehr als 1000 Worte :D Ich habe ihn auch (und wenn nur aus Geiz) samt und sonders verspeist, in jedem Fall haben sich die 15$ und jede einzelne der drölf Millionen Kalorien in dem Ding gelohnt.
Danach bin ich weiter spaziert (die Bewegung musste sein😅) und durch Downtown zum One World Trade Center gelaufen.
Dort nochmal an den Pools eine stille Minute eingelegt (da verschlägt es einem eh die Sprache) und dann rumgefragt um rauszufinden, wo man Tickets für das One World Observatory erwerben kann. Wäre Online zwar ein bisschen günstiger gewesen aber das Wetter und die Zeit haben sich angeboten, war von daher also eher eine spontane Entscheidung. Auch da musste ich maximal eine halbe Stunde anstehen.
Nur so viel: auch das ist sein Geld wert. Auch wenn man mindestens so streng kontrolliert wird wie an einem Flughafen, wie sie das aufgezogen haben ist schon beeindruckend. Erst geht es noch ein ganzes Stück runter in den "Keller" wo ein paar geologische Sachen erklärt werden (Sorry, der Geographie- Student in mir 😂) bevor es dann zu den Aufzügen geht. Die sind jeweils mit Videoshow ausgestattet, wie gefühlt jeder Hochhausaufzug in NYC, und in genau 47 Sekunden befindet man sich im 102. Stockwerk auf fast 1776ft Höhe (entspricht ca. 540m). Da sieht man von der Skyline erstmal garnichts, aber wenn man dann nach einer weiteren Videoshow etwas davon sieht ist es umso atemberaubender. Solltet ihr die Chance haben - fahrt da rauf. Es lohnt sich echt und die Aussicht ist atemberaubend. Als Beweis gibt es hier entsprechende Bilder:


Das krasse daran ist halt die 360° View, weil man sowohl das Empire State Building und ganz Manhattan einsehen kann genauso wie die Brooklyn Bridge und die Statue of Liberty. Eine sehr einprägsame Erfahrung. Wär auch sehr interessant da zu unterschiedlichen Tageszeiten raufzufahren - ich war am frühen Nachmittag, denke aber dass die Zeit um Sonnenuntergang meeeega ist, weil dann ganz Manhattan in rötliches Licht getaucht wird und man von dort oben einfach die beste Sicht überhaupt hat. Ich kann es trotzdem unabhängig von der Tageszeit und selbst vom Wetter uneingeschränkt weiterempfehlen. Das One World Trade Center ist besonders aufgrund der Umstände ein ganz besonderes Stück New York.

Dort oben hab ich jedenfalls ordentlich Zeit rumgebracht und dann, nachdem ich wieder unten war (die Fahrt im Aufzug natürlich begleitet von weiteren Videoinstallationen) bin ich noch ein bisschen durch Downtown gewandert - unter anderem zum Charging Bull, der unfassbar dicht von Menschen umlagert wurde und man absolut kein vernünftiges Bild machen konnte. Andererseits wird die Statue meiner Meinung nach eh überbewertet 🙈
Das war übrigens auch der Moment wo mir aufgefallen ist, wie unglaublich viele Inder in NYC rumlaufen. Wobei, auf dem One World Observatory ist mir das das erst mal aufgefallen. Das was vor 3 Jahren gefühlt die Deutschen Touristen waren, sind jetzt die Inder/Pakistani o.ä. gewesen. Sie waren einfach überall 😅 Sorry für den kurzen Rassismus Lashout, aber es waren echt extrem viele Inder 😅

Anyway, ich bin dann über die Seitenstraßen (wo man das echtere New York erlebt das nicht von Touristen bevölkert wird) zur nächsten Subway Station gewandert und habe mich dann aufgrund der inzwischen fortgeschrittenen Uhrzeit wieder auf den Weg zur Grand Central Station gemacht.

Von da aus ging es zurück nach CT, wo ich sozusagen meine Home Base für die Tage hatte. Und ich wollte fit sein für den nächsten Tag; denn auch da stand die City auf dem Plan!

Dazu gibt es aber im nächsten Post mehr, natürlich wieder mit jeder Menge Bildern.

Bis dahin; lasst's krachen und bleibt euch wie immer treu ♡