Der Montag verlief tatsächlich wie ungefähr jeder durchschnittliche Montag. Ich habe ein neues Oatmeal ausprobiert (Cranberry- Pecannuss, ein kleiner Herbsttraum) und meinen Kaffeekonsum um einiges classier gemacht, lang lebe der selbstgemachte Pumpkin Spice Sirup (Starbucks - ich behalte mein Geld dafür, sorry not sorry). Mein Literaturkurs verlief dann auch wie immer und war echt interessant. Dass ich das mal ohne weiteres über Nach- Bürgerkriegsliteratur sage hätte ich auch nicht gedacht aber hey, man lernt nie aus. Wir reden derzeit über "verrückte Frauen" in der Literatur, beziehungsweise Frauenbilder überhaupt. Vielleicht finde ich es deshalb so interessant :D Es ist halt nach wie vor heftig viel zum Lesen, aber was wir lesen müssen macht eigentlich echt Spaß. Oder es ist creepy. Aber immerhin spannend :D
Im Anschluss hatte ich wieder Kartographie, wo das so genannte "Midterm Exam" anstand. Also praktisch eine Zwischenprüfung in der Mitte vom Semester. Das gibt es ja so in Deutschland auch nicht unbedingt. Ich habe mir deswegen keinen Stress weiter gemacht, weil wir alle Notizen benutzen durften, also echt entspannt. Bis auf die Prüfung war an dem Tag kein Stoff weiter eingeplant, aber ich habe die Zeit im Anschluss genutzt um das Lab von der vorherigen Woche noch komplett fertig zu machen. Das hat nicht super viel Zeit in Anspruch genommen, aber doch genug dass es sich nicht direkt gelohnt hat nochmal heim zu gehen. Deshalb habe ich vor meiner Insanity Class lediglich einen Zwischenstopp in der Bibliothek eingelegt, wo ich Alena getroffen habe - sie hat fleißig gelernt, ich habe fleißig gelesen. Danach beim Insanity hab ich wieder ordentlich geschwitzt, aber es hat sich wie immer gut angefühlt. Daheim gab es nur ein schnelles Dinner (lang lebe der Erfinder der 1-Pot-Rezepte: Alles in einen Topf, paar Minuten kochen lassen, fertig) und eine wohlverdiente warme Dusche.
Dienstag war dagegen ein bisschen anders als gewohnt: HAPPY HALLOWEEN! Normal bin ich ja von ganzem Herzen Team Reformationstag, aber weil das hier in den Staaten kein Schwein kennt bin ich diesmal dem Hype erlegen. Schon morgens beim Yoga hatte eine Katzenohren auf. Wir haben uns auf Handstände vorbereitet - yay. Vor Handständen hatte ich in der Schule immer Schiss. Anyway, nach dem Yoga bin ich erst nochmal heim und habe nach dem Lunch angefangen mich fertig zu machen. Meine Kostümauswahl stand zwischen Prinzessin Leia oder Rosie the Riveter; geworden ist es letztere, weil ich dafür alles da hatte und nur die Haarbürste und den Schminkpinsel schwingen musste. Das Ergebnis konnte sich auch gut sehen lassen! :D
In voller Montur bin ich dann arbeiten gegangen, denn wenn ich schon die berühmte Halloween Parade in Ashland verpasse dann hole ich Halloween eben zu mir. Den Kürbiskuchen vom Sonntag hatte ich auch dabei und so haben wir alle das beste draus gemacht. Natürlich war wegen dem Halloween Trubel in Town auch keiner da der Hausaufgaben hätte machen müssen, und so habe ich in der Zeit meine eigenen Hausaufgaben gemacht. Der Kurs abends ist zum Glück ausgefallen, sodass ich wenigstens den Abend frei hatte um was zu unternehmen.
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Halloween Shenanigans Pt. 1 |
Nach der Arbeit bin ich nur schnell heim, habe mir fix Abendessen gemacht und bin danach los um Riho zu treffen, die bei der Parade war und inzwischen mit einigen ihrer Freunde bei einem Drink im Wohnheim zusammen saß. Das war eine ganz gemütliche Runde und ein guter Start. Alena hat dann angerufen und ich bin nach Downtown Ashland aufgebrochen um sie und Cora im Irish Pub zu treffen.
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Halloween Shenanigans Pt. 2 |
Nachdem ich mir das "Alt genug Bändchen" geholt hatte ging der Abend so richtig los. Viele random people mit denen man so Bekanntschaft gemacht hat, und alles sehr lustige Gesellen. (Auch wenn ich nicht verstehe warum man unschuldige Einhörner oder Engel mit so kurzen Kostümen umsetzen muss dass da nix unschuldiges mehr dran ist 🙈) Jedenfalls hatten wir alle sehr viel Spaß bei der ein oder anderen Runde Billard und dem ein oder anderen Drink. Das beste: Ich habe genau 2$ ausgegeben 😂 Der Abend nahm so seinen lauf und wurde immer lustiger, ich bin irgendwann heim und wirklich nur noch ins Bett gefallen (sprichwörtlich).
Am nächsten Morgen habe ich beide Wecker großzügig überhört, war aber noch ausreichend zeitig vor der ersten Vorlesung wach um mir zu überlegen ob ich wirklich hingehen sollte. Mein Körper hat definitiv nein gesagt, aber der Kopf hat am Ende gewonnen. Etwas (sehr) übermüdet saß ich dann in Literatur und hab das ganze eher über mich ergehen lassen als tatsächlich da zu sein. (Shame on me, aber shit happens - und hey, ich war immerhin da! 😅) Über die Mittagspause bin ich heim und hab nochmal eine halbe Stunde geschlafen. Danach ging es mir zwar besser aber bei weitem noch nicht super. Trotzdem hab ich mich zu Kartographie gezwungen, es überstanden und dank GPS-Daten sammeln an der frischen Luft war das ganze auch nur halb so schlimm. Insanity habe ich abends zum Wohle meines Körpers dennoch sausen lassen (das hätte mich glaube ich umgebracht) und bin nur nach Hause um meinen Kater mit Rührei und Salzkartoffeln endgültig auszukurieren (bestes Katerfutter ever!). Zeitig zu Bett gehen und am nächsten Tag sah die Welt schon wieder besser aus.
Morgens im Yoga war ich echt fit und (fast) bereit, meine Welt kopfüber zu drehen - im Handstand. Nach einigen Aufwärmübungen (der Pilates Teil schafft mich immer wieder) ging es dann auch schon los. In Partnerarbeit haben wir uns an der Wand hochgearbeitet - und ich habe es geschafft! Es hat mich einen riesen Haufen Überwindung gekostet, aber ich hab es alleine in den Handstand geschafft! In Anbetracht dessen dass ich das erste mal in meinem Leben tatsächlich auf meinen Händen gestanden hab (danke an die Sportlehrer im Gymi für die unnötige Angstmache/Unfähigkeit die Angst zu nehmen/Unfähigkeit ordentliche Techniken zum "Nicht umfallen" beizubringen) war das 'ne ziemlich große Sache für mich und es hat sich echt gut angefühlt. Ich bin auf jeden Fall angefixt und will unbedingt weiter üben, dass ich irgendwann auch die Wand loswerde 😁
Mit neuer Energie ging es dann in den Rest des Tages. Über die Mittagszeit habe ich zuhause mein Zimmer aufgeräumt und ein paar Hausaufgaben gemacht, Nachmittags hatte ich ja wieder Schicht im Language Lab. Da kamen sogar diesmal Leute vorbei um mit mir zu üben! :D Einen davon hatte ich am Dienstag in der Bar getroffen und als er in der Tür stand konnte ich mich sogar erinnern ihm gesagt zu haben dass er unbedingt vorbeikommen muss 😅 Der andere war schon vorher mal da gewesen einfach um den Sprachgebrauch zu üben. Ich hatte also tatsächlich mal etwas zu tun, und es hat echt Spaß gemacht. Die Wilde Mischung aus Englisch, Deutsch und Denglisch ist für mich linguistisch echt interessant. Auch zu sehen wie das Deutsch bei den Amis von Englischen Sprachstrukturen beeinflusst wird ist richtig interessant und bringt mich hier und da immer wieder zum Lächeln (Language 1 Interference nennt man das - sehr cooles Phänomen). Linguistik ist schon was feines. Und es beweist mir, dass ich definitiv das richtige Studiere :D
Nach meiner Schicht im Lab war ich dann als Ersatz für Mittwoch beim Insanity und habe da "nachträglich" ein ordentliches Workout reingekriegt. Es war auch nicht so hammerhart wie sonst manchmal, aber immer noch effektiv genug.
Abends war dann auch nichts weiter außer ein fixes Dinner, eine Folge Empire (meine aktuelle Serie) und ein wenig Lesen für die Uni angesagt.
Alles in allem bisher eine lustige Woche (wenn man Mittwoch ausklammert). Auch wenn ich die Heimat immer noch hin und wieder schmerzlich vermisse - ein weiteres zuhause habe ich in Ashland inzwischen allemal gefunden.
Ihr hört bald wieder von mir! Bis dahin, lassts krachen und bleibt euch wie immer treu (: